Freitag, 18. Oktober 2013

Ready for Take off - Meine Zeit als Flugbegleiterin

Hallo ihr Lieben,
Viele von Euch wollten gerne einen Post über meine Zeit als Flugbegleiterin haben, also wird das hier eher so ein Laber-Post über meine Zeit als Stewardess ;)
Die Airline, werde ich jetzt hier nicht nennen,denn nicht, dass ich Ärger bekomme :D
Gut, fangen wir mal ganz am Anfang an, wie bin ich dazu gekommen? Es war so im April im Jahr 2011, das schriftliche Abi hatte ich hinter mir und wusste eigentlich nicht, was ich so recht nach der Schule so anfangen soll, da machte mich meine Tante darauf aufmerksam, dass eine Airline neue Flugbegleiterinnen sucht und zwar mit einem befristeten Vertrag bis Oktober 2012 von Juni 2011 an. So hörte sich super an, wollte schon immer mal eins auf Stewardess machen, weil ich fliegen schon als Kind total toll fand. Also schrieb ich eine Bewerbung hin und zack innerhalb einer Woche wurde ich schon zum Vorstellungsgespräch eingeladen, das war Freitags, warum ich das noch so genau weiß, an dem Tag haben William und Kate geheiratet und ich konnte es nicht anschauen... Den Mittwoch darauf, hatte ich die Zusage im Briefkasten. Dann ging eigentlich alles Recht flott, Reisepass beantragen, zur Fliegerärtzlichen Untersuchung, mündliches Abi ganz kurzer Urlaub und dann saß ich schon im Schulungsraum bei dem sogenannten Home-Study-Test, zusammen mit der Zusage wurden mir Unterlagen zu geschickt, die ich bis zum Ausbildungstag lernen musste und nur wer diesen Test bestanden hat (mit mind. 80%) durfte weiter machen, ich habe bestanden :D Von da ab musste man geschminkt und frisiert zu jedem Schulungstag kommen... für mich damiliges Neuland. Dann kam noch die größte Überraschung, ich dachte ich werde die 6 Wochen Ausbildung in Stuttgart, meiner Homebase absitzen weit gefehlt, wir wurden für 3 Wochen nach Hannover geschickt, der Hauptsitz meiner Airline, d.h 3 Wochen im Hotel leben, das haben wir natürlich bezahlt bekommen, aber an einem Wochenende hatte ich Abiball... also bin ich für ein Wochenende Heimgeflogen... Freitagabends nach Hause und Sonntag mittags wieder zurück nach Hannover, das war was sag ich euch... In der Schulung lernten wir die unterschiedlichsten Sachen, in welcher Box sich was befindet, wie baue ich am besten den Getränketrolley auf, wie Evakuiere ich und immer wieder wurden Tests darüber geschrieben die man mit mind. 80% bestehen musste... Der beste Tag, während der Ausbildung, war der Tag der Unifornanprobe und naja ich will jetzt nicht angeben sonder eig eher das Gegenteil, Giudo Maria Kretschmer hatte unsere Uniform entworfen und naja die fand ich jetzt nicht so :D Wieder zurück in Stuttgart gings mit erste Hilfe und so weiter und dann kam der Tag unseres Guck-Fluges, das war ein Flug, bei dem jeder einen Flug zugewiesen bekommen hat und man sich das alles so angeschaut hat und mitgeholfen hat, danach kam dann nur noch die schriftliche Prüfung und dann schon den Einweisungsflug, eigentlich fast das gleiche wie der Guck-Flug bloß dass man halt die ganzen Aufgaben übernimmt. Meiner ging von Stuttgart nach Nizza und wieder zurück, achso ja ich bin nur Kurz- und Mittelstrecke geflogen. Ja, nach dem Einweisungsflug ging der ganz normale Stress los, zum Teil abends um 19 oder 20 Uhr ins Bett, weil man morgens um 3 aufstehen muss... oder halt erst Mittags los und dafür um Mitternacht nach Hause kommen, dann gab es die sogenannten Ketten, d.h. dass man mehrere Tage unterwegs ist, manchmal immer in der gleichen Stadt und manchmal in mehreren Städten, manchmal mit genügend Zeit um was zu unternehmen, manchmal nur Essen, Schlafen, Fliegen... Wochenenden und Feiertage gibt es nicht... Dementsprechend war auch oft die Spontanität flöten gegeangen und man versuchte sich an seinen freien Tagen sehr reinzupacken, aber es gab nicht nur negative Seiten beim fliegen, ich hatte super liebe Kollegen, die ich schon total vermisse und ich hatte die Möglichkeit, viele verschiedene Städte zu sehen, wo warst du denn alles ist bestimmt die häufigste Frage, die mir gestellt wurde und ich glaube diese beschäftigt euch auch?? Also ich liste jetzt nur auf, wo ich auch Aufenthalt hatte :) Das waren: Köln, Berlin, Düsseldorf, Leipzig, Hannover, Hamburg, München, Frankfurt, Bremen, Berlin, Göteborg, Budapest, Hurgadha, Kap Verdische Insel Sal, Gran Canaria,Basel, ja ich glaub das war es...
Wie gesagt, ich will die Erfahrungen, die ich in diesem Job gemacht habe nicht missen, dadurch bin ich erwachsener geworden, aber aufgrund privater Ereignisse, die mich belastet haben, wurde der Job immer mehr zu Belastung... die ständige Abhängigkeit von der Firma, das abrufbereite und ja das nicht planen können bzw wenn man mal etwas geplant hatte, dass man das nicht wahrnehmen konnte... Mir wurde dann schnell klar, dass ich mich nicht auf einen weiter Vertrag bewerben werde, sondern an Universitäten. Und so kam es, dass am 26.9 mein letzter Arbeitstag war ein 4 Leg- Flug, ihr werdet euch jetzt fragen was ist ein 4 Leg-Flug? Als ein Leg bezeichnet man eine Flugstrecke, z.B. von Suttgart (STR) nach Hamburg (HAM) ist ein Leg. Also mein letzter Arbeitstag war Stuttgart-Hamburg-Stuttgart-Hannover-Stuttgart. Danach hab ich noch ein bisschen mit meinen Freunden "gefeiert". Wie gesagt, es war nicht alles schlecht und heute vermisse ich manche Kollegen ganz arg und auch manchmal, wenn ich ein Flugzeug höre denke ich zurück, aber dann muss ich auch an manche Passagiere denken... ich glaube jeder von euch, der in einem Dienstleistungsjob arbeitet, oder auch was anderen der weiß, glaube ich wovon ich spreche... man glaubt es manchmal nicht, was es für Menschen gibt... ein Bitte und Danke ist oft ein Wort zu viel, oder man muss sich erklären lassen, dass stilles Wasser, Wasser ohne Kohlensäure ist, ich bitte euch und ich weiß auch, erst sei dem dort gearbeitet habe, wie viel ein Bitte und Danke ausmachen kann und mich hat es immer am meisten gefreut, wenn sich die Passagiere beim Aussteigen bedankt haben. Ich muss sagen, ich bereue weder die Entscheidung geflogen zu sein, noch die aufgehört zu haben, ich liebe mein Leben als Studentin, vorallem habe ich jetzt einen Partner und Beziehung und Fliegen unter einen Hut zu bekommen, ist nicht immer so einfach... Ich liebe es meine Wochenenden zu verplanen und an Feiertagen nichts zu tun :D und mein Handy auf Lautlos zu haben :D Aber wie gesagt, die Erfahrungen haben mich geprägt und zu dem gemacht, was ich jetzt bin und es hat aufjedenfall meine Horizont erweitert und das hilft mir im echten Leben sehr viel.
Ich hoffe euch hat dieser Post gefallen? Wenn ihr noch nachfragen habt, schreibt es mir in die Kommentare :) Wollt ihr wirklich noch einen Post zu meinem Studium??
Macht's gut!
Bis dann, Eure Madame ;)

11 Kommentare:

  1. Wow. Toller und sehr interessanter Post über Dein "Leben" als Flugbegleiterin...ich kann sehr gut verstehen, dass Wochenenden und Feiertag doch irgendwie heilig sind... in meiner Branche bin ich auch oft an den Wochenende unterwegs und genieße die freien um so mehr :) by the way, ich weiß für welche Airline Du gearbeitet hast, weil ich letztens noch gelesen habe, für wen GMK die Uniformen entworfen hat...fänd es übrigens toll, wenn Du auch über Dein "Studentenleben" schreiben würdest...wünsche Dir ein tolles, freies Wochende. Kuchenita

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    1. Vielen Dank :) Ja und es war dann echt immer fies,wenn man wusste was die Freunde so am Wochenende machen und man selbst nicht dran teil haben konnte :) Oh du bist schon ein schlaues Füchsle :)

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  2. Wow, toller Post! Also ich könnte keine Flugbegleiterin werden, das wär mir glaub ich doch zu stressig! :) Aber das war sicher eine unglaubliche Erfahrung für dich! :)

    Ein Post zu deinem Studentenleben würde mich auch interessieren! :)

    Liebe Grüße! :*

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    1. Vielen Dank :) Ja, ich finde man muss dafür echt gemacht sein :) Studentenpost kommt am Mittwoch :)

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  3. was für ein Post - dazu kann ich nichts sagen :O ber intressant war es ;D

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  4. ganz ganz toller "Laberpost".
    Fand ich sehr schön und interessant! :)

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  5. und ich habe doch noch etwas aus deinem super tollen "Laberpost" gelernt
    - und zwar, dass ich mir noch gar keinen sooo mega großen Stress wegen des Bewerbungsverfahrens machen muss. Schicke wahrscheinlich zwar noch dieses Jahr die Bewerbungen raus aber trotzdem. :)
    Merci das du deine Erfahrungen mit uns teilst :) <3

    -xxx, Carina

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  6. Wahnsinnig toller Post und es hört sich nach einer tollen zeit an. :) danke für den Einblick <3

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